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Eine Wanderung rund um's einstige Westberlin.


1. Etappe mit ca. 4,5 km vom Potsdamer Platz zum Ostbahnhof.

Die Fotos dieser Seite: Diana-Dana Möller.


Strahlender Sonnenschein an diesem Feiertag, dem 3.10.2014. Vom Potsdamer Platz aus machte ich mich auf den Weg, auf den Berliner Mauerweg in Richtung Süden. Das erste Relikt der einstigen Mauer, der Wachtturm an der Stresemannstraße nahe Potsdamer Platz, steht versteckt hinter Neubauten in der Erna-Berger-Straße; kein Wunder, dass ich daran vorbeigelaufen bin. Nur durch die Radwanderkarte "Berliner Mauerweg" erhielt ich Kenntnis von diesem Mauer-Relikt.

Weiter führte mich mein Weg an diesem Tag durch die Niederkirchnerstraße, wo hinter dem Gropiusbau, gegenüber dem Berliner Landesparlamentsgebäude namens Preußischer Landtag, vor der Ausstellung "Topografie des Terrors" ein größeres Stück Mauer steht. Die Niederkirchnerstraße wird zur Zimmerstraße, und die führt am Checkpoint Charlie vorbei, dem ehmaligen Grenzübergang Friedrichstraße, wo an diesem Tag sich Massen tummelten. Die Menschenmassen erstreckten sich bis zur Charlottenstraße, dem 360° Panorama der Berliner Mauer im Asisi-Museum.

Ab hier war die Straße schlagartig wie leer gefegt

Einige Meter weiter weckte eine braune runde Stele meine Aufmerksamkeit.


Gedenkstele Peter Fechter
Gedenkstele Peter Fechter

Es ist die Gedenkstele für Peter Fechter, der bei seiner Flucht 1962 von Ost- nach Westberlin angeschossen wurde und ohne sofortige Hilfe zu erhalten im "Niemandsland" elendig verblutete.

Und weiter ging mein Weg bis zur Axel-Springer-Straße. Dort stand ich plötzlich vor dem Haus, welches ich 9 Jahre zuvor aufgesucht hatte. In ihm ist das Konsulat von Simbabwe, meines Vaters Land. Im Jahre 2005 entschied ich mich meinem Vater zu vergeben, daher suchte ich damals das Konsulat auf. Anschließend bog ich in die Kommandantenstraße ein und folgte dem Berliner Mauerweg. In der Stallschreiberstraße zwischen Alter-Jakob-Straße und Alexandrinenstraße war mein Erstaunen groß. Auf 300 m Länge war hier verwildertes Mauerland mit einer Breite von ca. 150 m zu entdecken.


Zirka 45000 qm ungenutztes Land, und das im Zentrum der Stadt, verwunderlich, verwunderlich.


(An der Heinrich- / Sebastianstraße sollen noch heute die fünfarmigen Straßenlaternen des einstigen Grenzübergangs stehen und leuchten.)

In der nun folgenden Sebastianstraße muss die Mauer unmittelbar vor der Häuserzeile gestanden haben.

Ein bedrückendes Erleben.

Wenig später stand ich auf der Waldemar-Brücke, die über das heute wasserlose Luisenkanalbett führt. Der Luisenkanal wurde im Zuge des Mauerbaus 1961 trockengelegt. Heute lässt es sich hier gut flanieren zwischen Engel- und Bethaniendamm.


Engelbecken am Luisenkanal
Engelbecken am Luisenkanal


An der St. Michaelskirche gibt es das Engelbecken, ein romantisches Fleckchen. Noch ein kleines Stück durch den Luisenkanal, an der St. Thomaskirche vorbei, mit der folgenden Spreequerung Schillingbrücke erreichte ich das Ende meiner ersten Etappe nach ca 4,5 km am Ostbahnhof.


Dieser Text erschien erstmalig im "Neuköllner Dschungel" Nr.28, herausgegeben von WuK DRUCK, Inh. Johann Leschinkohl, neukoellner-dschungel.de


Diana-Dana Möller

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